Orthodoxe Bestattung

Kerzen, Weihrauch und Ikonen

 

Die Seele des Menschen ist zu Gott gegangen, sein Körper aber bleibt hier. Die Verbrennung verstorbener orthodoxer Christen war nie Tradition. Der ganze Begräbnisritus ist auf die Erdbestattung ausgerichtet.

 

Heutzutage ist allerdings die Feuerbestattung von Orthodoxen üblich geworden, obwohl sie von der Kirche nicht erwünscht ist. Nach dem Tod wird der Verstorbene gewaschen und bekleidet. Die Hände werden auf der Brust kreuzförmig zusammengelegt: die rechte Hand über der linken. Der orthodoxe Trauergottesdienst ist in seinem Innersten eine Auferstehungsfeier. Die Hymnen, Glaubensbekenntnis und Hoffnungsgebete zielen allesamt auf das Leben in Christus – ewiges Leben, das für die irdische Pilgerreise gewährt wird. Aber auch eine Danksagung für die abschließende und endgültige Befreiung vom irdischen Leben und den Übergang in die Ewigkeit Gottes.

 

Neben der Aufbahrung und Überführung zur Kirche und zum Grab hat die offene Aufbahrung einen hohen Stellenwert während des Trauergottesdienstes. Der Verstorbene wird zum letzten Mal in die Mitte der Gemeinde genommen, mit Weihwasser gesegnet und der Priester spricht das Absolutionsgebet zur Vergebung der Sünden. Der Abschiedsgruß bzw. Abschiedskuss macht ein letztes Mal die Realität des Todes bewusst, und man verabschiedet sich ganz persönlich vom Verstorbenen, bevor er mit brennenden Kerzen und Gesängen begleitet zur letzten Ruhe gebettet wird.

 

Nach der Verabschiedung bedeckt der Priester das Gesicht des Verstorbenen für immer mit einem Tuch und streut Erde darauf, d. h. er übergibt den Verstorbenen der Erde. Der Sargdeckel wird geschlossen, die Aussegnung ist beendet. Unter dem Gesang “Heiliger Gott…” wird der Sarg aus der Kirche hinausgetragen und auf den Katafalk gestellt.

 

Der Gang zum Grab wird mit Beräucherung und dem Gesang „Heiliger Gott…“ begleitet. Beim Grab wird ein Gebet für den Verstorbenen gesprochen und der Sarg wird unter Gesängen in das Grab hinuntergelassen. Die Trauergemeinde hält dabei üblicherweise brennende Kerzen in den Händen. In unserer privaten Feierhalle ist es möglich die orthodoxe Bestattung strikt nach den Vorgaben des Glaubens zu gestalten, so ermöglichen wir die offene Aufbahrung während der Trauerfeier.